Zwangsstörung – Wenn Gedanken und Handlungen zur Last werden

Zwangsstörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen, bei denen Betroffene von wiederkehrenden, quälenden Gedanken (Zwangsgedanken) und/oder zwanghaften Handlungen (Zwangshandlungen) betroffen sind.

Was sind Zwangsgedanken und Zwangshandlungen?

Zwangsgedanken sind belastende Ideen, Impulse oder Vorstellungen, die sich immer wieder aufdrängen und gegen die man sich meist vergeblich wehren möchte. Sie verursachen viel inneren Stress und Angst.

Zwangshandlungen sind Verhaltensweisen, die Betroffene ausführen, um diese Angst zu lindern oder eine befürchtete Gefahr abzuwenden – auch wenn sie wissen, dass die Handlungen oft irrational sind und keinen wirklichen Nutzen bringen. Typische Beispiele sind ständiges Kontrollieren, Waschrituale oder das Zählen bestimmter Abläufe.

Wie kann Psychotherapie helfen?

Die Behandlung von Zwangsstörungen ähnelt der von Angststörungen und basiert vor allem auf der bewährten kognitiven Verhaltenstherapie. Zentral ist dabei die sogenannte Expositions-Therapie:

Sie begleitet Sie dabei, sich schrittweise und in Ihrem Tempo den angstauslösenden Gedanken oder Situationen zu nähern – ohne die üblichen Zwangshandlungen auszuführen. So lernen Sie nach und nach, dass diese Situationen keine wirkliche Bedrohung darstellen, und die Angst kann sich reduzieren.

Warum entstehen Zwangsstörungen?

Oft ist es auch hilfreich, die Entstehungsgeschichte und die Funktion der Zwangsstörung zu verstehen. Oft stehen hinter den Zwängen schmerzhafte, prägende Erlebnisse oder unerfüllte Grundbedürfnisse, die Betroffene stark belasten. Diese können sich auch auf andere Lebensbereiche auswirken.

In der Psychotherapie können Sie gemeinsam mit Ihrem Therapeuten diese Hintergründe erforschen und neue Wege finden, mit diesen Herausforderungen umzugehen – sodass sich Ihr Leid spürbar verringert.