Angststörung – Wenn Angst zu viel Raum einnimmt

Angst gehört zum Leben – sie ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf mögliche Gefahren und hat in der menschlichen Entwicklung eine wichtige Schutzfunktion. Angst kann uns helfen, vorsichtig zu sein, Gefahren zu erkennen und schnell zu reagieren. Doch manchmal verliert die Angst ihre hilfreiche Funktion und wird zur Belastung.

Wenn Ängste übermäßig stark werden, sich verselbstständigen oder das Leben dauerhaft einschränken, spricht man von einer Angststörung. In solchen Fällen kann eine psychotherapeutische Behandlung wirksam helfen.

Formen von Angststörungen

Angststörungen zählen – neben Depressionen – zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Sie zeigen sich auf unterschiedliche Weise:

  • Phobien
    Die Angst richtet sich hier auf ganz bestimmte Situationen oder Objekte, die objektiv meist ungefährlich sind. Dazu zählen z. B.:

    • Agoraphobie (Angst, das Haus zu verlassen oder sich in Menschenmengen aufzuhalten)

    • Soziale Phobien (Angst, sich vor anderen zu blamieren oder negativ bewertet zu werden)

    • Spezifische Phobien (z. B. Spinnenangst, Flugangst, Prüfungsangst)

  • Panikstörung
    Plötzliche, sehr intensive Angstattacken ohne erkennbaren Auslöser sind typisch für diese Form. Die Panik tritt scheinbar „aus dem Nichts“ auf und geht oft mit starken körperlichen Symptomen einher.

  • Generalisierte Angststörung
    Anhaltende Sorgen, Grübeln und innere Anspannung – oft in Bezug auf viele alltägliche Dinge – prägen das Bild dieser Erkrankung. Betroffene fühlen sich dauerhaft beunruhigt, ohne konkrete Gefahrensituation.

Hilfe ist möglich – und wirksam

Die gute Nachricht: Angststörungen lassen sich sehr gut behandeln. Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als besonders wirksam erwiesen. Sie hilft, Ängste besser zu verstehen und schrittweise abzubauen.

Ein zentraler Bestandteil ist häufig die Expositionsbehandlung: Dabei nähern sich Betroffene – in ihrem eigenen Tempo und unter sicherer therapeutischer Begleitung – den angstauslösenden Situationen. Diese Annäherung erfolgt in kleinen, gut machbaren Schritten, die gemeinsam geplant und individuell angepasst werden. So kann das Gehirn lernen: Die befürchtete Gefahr bleibt aus – und die Angst verliert an Kraft.

Darüber hinaus beziehen wir in unserer Arbeit auch schematherapeutische Methoden mit ein. Diese ermöglichen es, tieferliegende Muster und Prägungen zu erkennen, die möglicherweise zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Angst beitragen. So kann ein tieferes Verständnis für die eigenen inneren Anteile und deren Bedürfnisse entstehen – und Veränderung wird möglich.

Mit Mut und Unterstützung zurück ins Leben

Die Entscheidung, sich Hilfe zu holen, ist oft der erste mutige Schritt in Richtung Veränderung. Wenn Angst das Leben zu sehr einschränkt, ist es wichtig zu wissen: Sie sind nicht allein – und es gibt wirksame Wege aus der Angst.

Ich arbeite in meiner Praxis mit wissenschaftlich fundierten Methoden, verbinde die kognitive Verhaltenstherapie mit schematherapeutischen Ansätzen und lege großen Wert auf eine individuelle, achtsame Begleitung. Gemeinsam entwickeln wir einen Weg, der zu Ihnen passt – hin zu mehr Sicherheit, Lebensfreude und innerer Freiheit.